Was ist ein Klassenraum-Plus-Konzept

Das Klassenraum-Plus-Konzept ist eine Weiterentwicklung des traditionellen Klassenraums, indem dem Klassenraum direkt benachbart oder in unmittelbarer Nähe ein Differenzierungsraum angegliedert wird.

Das Klassenraum-Plus-Konzept

Umsetzung und Vor- und Nachteile

Klassenraum Plus

Weiterer Raum zur Differenzierung – Klassenraum Plus

Grundprinzipien des Klassenraum-Plus-Konzepts

Das Klassenraum-Plus-Modell basiert auf der Idee, den traditionellen Klassenraum zu erweitern und flexibler zu gestalten. Die typische Struktur umfasst einen an das Klassenzimmer angrenzenden Gruppenraum zur Differenzierung.

Ziel ist es, den Klassenraum so zu gestalten, dass er nicht nur für den Frontalunterricht geeignet ist, sondern auch für differenzierte und individualisierte Lernformen. Dies wird durch die Integration zusätzlicher Räume oder Bereiche ermöglicht, die flexibel genutzt werden können. Diese Räume sind häufig durch verglaste Wände getrennt, um Sichtkontakt zu ermöglichen und gleichzeitig unterschiedliche Aktivitäten zu fördern.

Welche Vorteile bietet ein Klassenraum-Plus

  1. Flexibilität und Multifunktionalität: Die zusätzlichen Räume bieten Lehrkräften die Möglichkeit, den Raum je nach Bedarf schnell anzupassen. Gruppenarbeit, Einzelarbeit oder Projektarbeit können in dem „zusätzlichen“ Raum organisiert werden.
  2. Unterstützung individualisierter Lernformen: Die zusätzliche Fläche ermöglicht die Einrichtung personalisierter Arbeitsplätze und Rückzugsbereiche für konzentriertes Arbeiten.
  3. Anpassungsfähigkeit: Das Klassenraum-Plus-Modell lässt sich sowohl in Neubauten als auch bei der Sanierung bestehender Schulgebäude umsetzen.

Herausforderungen und potenzielle Nachteile

  1. Hoher Flächenbedarf: Ein wesentlicher Nachteil des Klassenraum-Plus-Konzepts ist der erhöhte Flächenbedarf. Um die zusätzlichen Räume oder Nischen zu integrieren, wird mehr Platz benötigt als bei traditionellen Klassenzimmern. Dies kann insbesondere in städtischen Gebieten mit begrenztem Raumangebot problematisch sein.
  2. Eingeschränkte Öffnung des Unterrichts: Das Konzept erfordert oft eine Organisation in festen Klassenverbänden, was klassenübergreifende Aktivitäten erschwert. Während flexible Raumkonzepte theoretisch eine Öffnung des Unterrichts ermöglichen könnten, bleibt diese oft aus, da die Struktur weiterhin auf festen Gruppen basiert.
  3. Kostenintensive Umsetzung: Die Umsetzung eines Klassenraum-Plus erfordert nicht nur mehr Raum, sondern auch höhere Investitionen in die Infrastruktur und Ausstattung. Schulen müssen möglicherweise in flexible Möbel und moderne Technologien investieren, um das volle Potenzial des Konzepts auszuschöpfen.
  4. Abstimmung unter den Lehrkräften: Lehrkräfte müssen sich, da mehrere Lerngruppen häufig einen Differenzierungsraum nutzen können, über die Nutzungszeiten absprechen, eine spontane Nutzung ist kaum möglich.
  5. Potenzielle akustische Herausforderungen: Bei der Einbeziehung von Flurbereichen oder der Nutzung von Gruppenräumen können akustische Probleme auftreten, die eine sorgfältige Planung erfordern.

Differenzierungsraum mit Sichtbezug

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– Lernhaus-Konzept